Törn im Ijsselmeer

Wie alles begann …

Seitdem wir uns, im Jahr 1997, kennengelernt hatten, träumten wir immer wieder vom Segeln.

Während unserer Urlaube waren die Marinas in den Küstenstädten immer unser Anziehungspunkt und so beschlossen wir, unsere Segelambitionen zu reaktivieren. Um einen Neubeginn zu starten – wir hatten ja beide bereits den A-Schein – und um wieder Kontakt mit der Materie zu bekommen, versuchten wir es mit Leihbooten am Neusiedlersee. Leider waren diese Boote in einem derartigen Zustand, dass uns die Lust schnell wieder verging. Irgendwo musste es doch Leute zum Andocken geben!? ….

Wenn man etwas wirklich will, ist ja angeblich der Zufall kein Zufall mehr. So wollte es also der Nicht-Zufall, dass uns Daniela und Michael, Freunde aus Frankfurt, im Dezember 2004 besuchten und wir auch im Gespräch auf die Urlaubsplanung für den nächsten Sommer gekommen waren – die sich bei den beiden um die schon wiederholte Teilnahme an einem Törn in Holland drehte. Es gab noch Plätze – und spontan sagten wir zu.

Im März überwiesen wir die Anzahlung – damit war unser erster Törn besiegelt. Anfang August war es dann so weit. Die An- und Abreise mit dem Flugzeug nutzten wir, um zwei Tage vorher und nachher noch Amsterdam zu besichtigen. Von dort ging es mit dem Zug nach Heerenveen, und dann per Abholung von Michael mit dem Auto in die Marina von Lemmer.

Für den Törn waren wir schlecht bzw. gar nicht vorbereitet. Unterlagen gab es keine, da die Crew in ähnlicher Besetzung schon öfters miteinander unterwegs war. Vom Boot hatten wir nur vage Vorstellungen. Wir wussten, dass es etwa 25 Leute sein sollen, und welche Klamotten man da braucht, konnten wir uns ungefähr vorstellen. Vom Wetter hatten wir keine Vorstellung – außer, dass es vielleicht nichts mit Baden wird – was man so von der Nordsee weiß.

Erst an Bord lernten wir den Skipper, den Mat und die restliche Crew kennen. Die Crew bestand insgesamt aus 24 Personen im Alter von 11 bis 60 Jahren. Vom Boot waren wir überrascht, so groß hatten wir es uns nicht vorgestellt – ein Dreimaster mit fünf Segeln. Die Route war nicht festgelegt, erst jeweils beim Frühstück überlegte sich der Berufsskipper, wo´s hingehen soll, welchen Hafen er an diesem Tag anlaufen wird.

Das Wetter war auch eine Überraschung, leider eine negative – im Vorjahr war es anders. 10 Tage lang hatte es kaum mehr als 10° und nur einmal, auf der westfriesischen Insel Terschelling, hat sich am späteren Nachmittag die Sonne zum Untergehen gezeigt. Erst am letzten Tag – nach 12 Tagen – beim Einlaufen in Amsterdam, kam die Sonne durch und wir konnten uns kurzärmelig an Deck aufhalten.

Auch wenn wir diesen ersten Törn sehr blauäugig angegangen sind, haben das fröhlich-lustige Crew-Klima an Bord, das Freiheitsgefühl mit Wasser, Wind und Wellen, sowie der Kreislauf von Kommen und Gehen in den Marinas derartig begeistert, dass wir uns zur Segelscheinausbildung im Fahrtenbereich 3 entschlossen.

Wir wurden mit dem Segelvirus angesteckt.

Fotogalerie
Bootsdaten

Elisabeth

Hersteller   Großsegel 3 Master mit 5 Segeln
Schiffstyp Monohull Genua  
Kielart 2 Schwerter Wassertank  
Durchfahrtshöhe   Dieseltank  
Länge 41m Anz. Kabinen 12
Breite 6,9m Anz. Kojen 35
Tiefgang 1,35 Anz. Nassräume 6
Verdrängung   Motorleistung  

 

Elisabeth - 3 Master
Karte

Holland Törn